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Gerstengras: Mastfutter als Nahrungsergänzung?

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pixabay

Feld mit Gerste

Gerstengras ist reich an Nährstoffen und wird schon lange zur Tiermast eingesetzt. Die vielen Inhaltsstoffe haben dazu beigetragen, dass dem Gerstengras auch eine heilsame Wirkung unterstellt wird.

 
 

 

Frage: Ist Gerstengras gut für die Gesundheit?
Antwort: unklar
Erklärung: Weder Gerstengras, noch Gerstengrassaft oder ähnliche Produkte aus Gerstengras wurden bisher in Studien untersucht.

Gerstengras hilft dem Körper mit radioaktiver Strahlung besser fertig zu werden, beseitigt krebserregende Giftstoffe und Schwermetalle, verbessert die Stimmung, hilft bei Neurodermitis und unterstützt den Kreislauf. Eigentlich erstaunlich, dass überhaupt noch Menschen krank werden. Leider stammt diese Aufzählung von positiven Wirkungen nicht aus wissenschaftlichen Studien, sondern von einer eher dubiosen Website (die wir absichtlich nicht mit einem Link belohnen wollen).

Gerstengras ist nichts anderes als die junge Gerstenpflanze, sie enthält tatsächlich zahlreiche Nährstoffe. Machen die vielleicht wirklich gesund?

Alles für die Katz‘

Wir konnten keine klinischen Studien finden, die gezielt die Wirksamkeit von Gerstengras beim Menschen untersuchen. Einzig Laborstudien an Zellkulturen wurden bisher durchgeführt [1]. Darin wird beschrieben, dass bestimmte Krebszellen mit Hilfe von Gerstengras absterben. Im Reagenzglas wirken sehr viele Stoffe gegen Krebszellen, das sagt leider noch nichts darüber aus, was die Stoffe beim lebenden Menschen bewirken.
Aber wenn Gerstengras so viele Vitamine enthält, dann ist es doch bestimmt gesundheitsfördernd, oder? Es ist wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln – wie wir beispielsweise auch hier schon geschrieben haben: Ein hoher Vitamingehalt garantiert noch keine gesundheitlichen Vorteile; die meisten Menschen in Österreich nehmen genügend Vitamine und Mineralstoffe über die normale Nahrung zu sich [a], eine Ergänzung ist schlicht überflüssig. Es gibt sogar Hinweise, dass bestimmte Vitamine negative Folgen haben können, wenn sie über längere Zeit hoch dosiert eingenommen werden: http://www.medizin-transparent.at/vitamin-e-schutz-oder-bedrohung

Gerstengras wird auch als Katzengras für Wohnungskatzen verwendet, diesbezüglich sind uns allerdings weder Studien noch überzogene Heilsversprechen untergekommen.

 

 

(Autoren: J. Wipplinger, B. Kerschner)

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Information zu den wissenschaftlichen Studien

[1] Robles-Escajeda u.a. (2013)
Studientyp: Laborstudie and Leukemie/Lymphom – Zellen
Volltext

Robles-Escajeda E, Lerma D, Nyakeriga AM, Ross JA, Kirken RA, Aguilera RJ, Varela-Ramirez A. Searching in mother nature for anti-cancer activity: anti-proliferative and pro-apoptotic effect elicited by green barley on leukemia/lymphoma cells. PLoS One. 2013 Sep 9;8(9):e73508

Weitere wissenschaftliche Quellen
[a] Österreichischer Ernährungsbericht 2012
Zusammenfassung


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